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Für die Energiewende sind Speichertechnologien unverzichtbar. Einen weiteren wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur klimafreundlichen Wärmeversorgung haben die Gemeindewerke mit dem Bau von weiteren drei hochmodernen Wärmepufferspeicher erreicht. Die nun vorhandenen sechs Wärmespeicher bieten Platz für beeindruckende 1,5 Millionen Liter Wasser.

Die Bedeutung von Wärmepufferspeicher haben die Gemeindewerke sehr frühzeitig erkannt. Mit dem Bau und der Inbetriebnahme des Heizkraftwerkes in der Adlerstraße im Jahr 2013 wurden bereits wegweisend diese jetzt vorhandenen sechs Pufferspeicher genehmigt, drei davon direkt erbaut, der Rest soweit als möglich vorbereitet. Mit dem weiteren Ausbau der Fernwärme vor Ort sowie aufgrund der politisch forcierten sektorenübergreifende Energiewende war der weitere Ausbau der Wärmepufferspeicher unumgänglich. Sie sind ein zentraler Bestandteil der Strategie, die Energieversorgung klimafreundlicher und unabhängiger zu gestalten.

Die Verfügbarkeit der nun vorhandenen maximalen Pufferkapazität ermöglicht eine ausgezeichnete Integration erneuerbarer Energiequellen in die Wärmeerzeugung, um den Anforderungen der Wärmetransformation in Zukunft gerecht zu werden. D.h. sie schaffen die Voraussetzungen für die Kombination unterschiedlicher Wärmeerzeuger. Ferner ermöglicht die verstärkte zeitliche Trennung von Wärmeerzeugung und Wärmebedarf einen effizienteren Betrieb der vorhandenen Wärmeerzeuger und bietet Potenziale weitere Wärmeerzeuger, bspw. einen mit PV-Strom-betriebenen E-Kessel, zu integrieren. Ebenfalls werden durch die zusätzlichen Speicherkapazitäten die Einsatzverfügbarkeit der Gemeindewerke-eigenen Blockheizkraftwerke erhöht, die wiederum vermehrt zur Stabilisierung von Netzschwankungen aufgrund von volatil verfügbaren PV- und Windstrom dienen können. Beide Anwendungsfälle erhöhen folglich die Versorgungssicherheit und Autarkie vor Ort.

Die Dimensionen des aktuellen Projekts sind beeindruckend: Drei riesige Schwertransporter mit jeweils 44 Metern Länge, 87 Tonnen Gewicht und einer Höhe sowie Breite von 4,5 Metern mussten aus Donauwörth nach Garmisch-Partenkirchen manövriert werden. Ein nächtlicher Schwertransport stellte sich den verkehrlichen Herausforderungen und sorgte dafür, dass die Wärmespeicher sicher ihr Ziel erreichten. Eine mehrere hundertmeterlange Rückwärtsfahrt blieb hierbei nicht aus.

Am Zielort wurden die Wärmespeicher dann mit Hilfe von zwei Kränen entladen, darunter ein 220-Tonnen-Mobilkran. Diese logistische Meisterleistung bietet neue Möglichkeiten für die Fernwärmeabteilung der Gemeindewerke. 

Mit dem Wasservolumen von 1,5 Mio. Liter können nun ca. 60 MWh Wärme bei einer Temperatur von 100 °C gespeichert werden. Rein rechnerisch könnten damit das Olympia-Eissportzentrum, setzt man in etwa den durchschnittlichen Tagesverbrauch des vergangenen Novembers voraus, knapp 7 Tage lang versorgt werden. In einem Notfall wäre für einige Stunden die Fernwärmenetzversorgung allein durch die Wärmespeicher gewährleistet.

Pufferspeicher Adlerstrasse 01

Pufferspeicher Adlerstrasse 02